Samstag, 28. Mai 2016

Vier Nullscores bei vier Ritten (Larissa & Fancy)

Wenn Janik und ich händeringend versuchen, zu verhindern, dass Fancy Galopprennpferd im Showring wird, wäre es ja einfach nur taktlos, wenn Larissa locker-flockig und kontrolliert in die Prüfung einreiten würde. Nett wie sie ist, hat sie (bestimmt um unsere Gefühle nicht zu verletzen :-P :-P)  einen Nullscore nach dem anderen hingelegt. Trotzdem hat sie natürlich einen guten Job gemacht - alleine schon, als sie Fancy am Anfang rückwärts durch die Pylonen manövriert hat - und das einhändig. Bei den Wechseln ist Fancy dann erstmal nur vorne umgesprungen. Eigentlich kann die sooo schön fliegend den Galopp wechseln, aber dafür muss sie locker sein ... da war es die richtige Entscheidung, dass Larissa die zweite Hand dazu genommen hat. Hinterher sagte sie: "Das hätte ich viel früher machen sollen."


Bei der Westernriding hat Larissa dann die ersten beiden Wechsel einfach ausgelassen: "Wenn ich die da gewechselt hätte, die wäre los gerannt", erklärt sie ihre Entscheidung. Aber wenn ihr dann die Wechsel am Ende anschaut, dann sieht man einfach wie viel Talent dieses Pferd hat. Zuhause wechselt sie sogar viel weicher und besser als Lucky ... aber die Nerven ;-)




Tja, Fancys Nerven kamen in der Reining zurück oder vielleicht braucht sie dafür ja keine, denn da kann sie wenigstens jeweils zwei Zirkelrunden lang das machen, was Fancy am Liebsten macht: "Rennen, was das Zeug hält." und was macht Larissa? Reitet in die falsche Richtung: Nullscore.
Jetzt könnte man ja netterweise sagen, dass sie das Janik und mir zuliebe gemacht hat, aber ich denke, dass man eben alle Hände voll zu tun hat, um Fancy überhaupt auf irgendeinen Weg zu halten und zu verhindern, dass sie sich spontan für den Weg auf der Rennbahn außen rum entscheidet (ist natürlich nur Spaß: Fancy bringt uns nie in Gefahr. Es ist eigentlich eine ganz Liebe).


Aber als examinierter Pferdeprofi an der Bande konnte ich Larissa in Besserwisser-Manier nun vorhalten: "Jetzt weißt Du, warum ich immer sage, dass Du jede Pattern wenigstens einmal vor dem Turnier durchreiten sollst." Das ist nämlich unser ewiger Streitpunkt: Unser Trainer Elias Ernst hat gesagt, dass man Pattern nicht üben soll, damit das Pferd weder vorweg nimmt noch sich verspannt, weil es z.B. weiß, dass jetzt ein Galoppwechsel oder ein Stopp kommt - beides klappt eben nur, wenn das Pferd locker ist. Beim Training kann ich das mit dem Besserwissen auch gut und habe mich dann mal irgendwann mit Eli auf "Einmal ist keinmal"geeinigt. Aber mich mit Eli zu einigen, hilft mir bei Larissa ja nicht weiter. Wenn ich schlau wäre, würde ich umgekehrte Psychologie anwenden und sagen: "Reite auf keinen Fall vorher die Pattern zum Üben." Dann würde sie das wohl machen ... es sei denn, sie hat meinen Plan durchschaut. Na ja, in der Ranch Riding war es dann schon wieder ein Nullscore wegen falschem Weg. Warum überhaupt niemand in der Ranch Riding platziert war, erzähle ich beim nächsten Mal, denn mit Lucky ist Larissa diese Pattern ja auch geritten....


Hier findet ihr ein paar Links, wo ihr mehr über Larissa bzw. über Persönlichkeitstypen von Menschen und Pferden erfahrt:
  • Wenn ihr wissen wollt, wie Larissa als Baby und Grundschulkind war, dann findet ihr Anekdoten aus ihrer Jugend im Themenmonat im April hier im Turnierblog.
  • Über unser 1.Training bei Elias Ernst habe ich eine Glosse geschrieben: Reining meets Natural Horsemanship
  • Pferdepersönlichkeitstypen nach Parellis Horsenalitys stelle ich im April im Partnerblog vor, wo es u.a. um umgekehrte Psychologie bei Pferden geht - klappt zuweilen auch bei Menschen.
  • Bei Parelli gibt es auch Humanalitys, die ich hier erkläre. Fallbeispiel: Larissa ;-)





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