Sonntag, 8. Mai 2016

Von Leadership und Rennsemmeln

Janik hat heute Geburtstag und er war am Wochenende der Einzige, der vom AQ-Turnier in Kevelaer nicht nur mit Schleifen, sondern auch mit zehn Punkten nach Hause gegangen ist. Ohne es böse zu meinen - bei zweien der Schleifen war es wohl mehr Glück als Verstand: Es waren fünf Starter, Janik wurde Letzter, aber ein wertungsfähiger Ritt muss ja auch erstmal erritten werden. Larissa und ich haben uns einen Tag später ja als Königinnen der Nullscores hervor getan (Berichte folgen), obwohl ich jetzt mal dreist behaupte, dass Larissa und ich zumindest ganz gut geritten sind und im Großen und Ganzen die Kontrolle übers Pferd behalten haben, was bei Lucky in der Tat auch etwas leichter ist. Fancy ist eine Rennsemmel wie sie im Buche steht und bei der Westernriding dachte ich zwischenzeitlich: Gleich legen die beiden sich auf die Fresse.


Aber fangen wir vorne an: Fancy war schon bei der Showmanship hampelig. Es heißt ja immer: Was man zuhause nicht kann, das klappt auf dem Turnier auch nicht, aber zuhause kann man das nicht üben, da ist Fancy absolut anfängertauglich - ob auf dem Platz oder im Gelände: Sie hat schon vielen Schülern das Reiten beigebracht. Warum ist sie auf dem Turnier so anders? Jedenfalls habe ich Janik vorgeschlagen, er solle während er "warm führt" erst sein Leadership beweisen, indem er klipp und klar sagt: "Wenn ich sage, Du sollst stehen bleiben, dann bleibst Du stehen." und wenn sie dass zehn Sekunden macht, dem Pferd zeigen, dass es kein Sklave ist und man als Mensch Verständnis dafür hat, dass das Pferd einfach die Füsse nicht still halten KANN. Die Strategie war aber für kurz vor dem Turnier wohl zu kompliziert und sobald Fancy hampelte, stiefelte Janik los. Leadership ade. Kein Wunder, dass sie am Ende der Showmanship die Hinterhand weg gedreht hat und in der Horsemanship ein Tempo vorlegte, was ihr auf der Galopprennbahn alle Ehre gemacht hätte. Ich habe mit Engelszungen auf Janik eingeredet: "Setz Dich durch, die rennt um ihr Leben, weil sie sich bei Dir nicht beschützt fühlt.", aber Janiks Durchsetzungsversuche waren halbherzig, wie das auf dem Turnier halt immer so ist. Man ist immer so verhalten, traut sich nicht, weil man ja will, dass es harmonisch wirkt und man Abzug kriegt, wenn man grob einwirkt (das ist mir bei meiner Reining ein wenig passiert, weil ich vom Extrem Bloß-nicht-einwirken ein kleines Bißchen ins andere Extrem gerutscht bin, aber davon berichte ich beim nächsten Mal). Janik war wohl noch im Bloß-nicht-Einwirken-Modus und hat hier und da mal am Zügel gezogen, aber mein Eindruck war, dass Fancy dachte: "Mit dieser laschen Art kannst Du mich im Leben nicht vor einem angreifenden Tiger beschützen ... ich muss wohl auf mich selbst aufpassen." Also habe ich etwas gemacht, was ich noch gemacht habe - frei nach dem Parelli Zitat: "Wenn Du etwas willst, was Du noch nie hattest, dann musst du etwas tun, was Du noch nie getan hast." und obwohl ich einen "Anschiß" vom Ringsteward erhalten habe, hat das so gut funktioniert, dass Janik noch eine ganz passable Reining geritten ist mit einem 62-Score. Hut ab! Und bei der Ranch Riding war der Anfang auch nicht von schlechten Eltern. Hier hat Janik sich den Score kaputt gemacht, weil er zu viel gewollt hat und hätte sich den fliegenden Wechsel besser erspart, denn dann wurde sie wieder heiß. Nächstes Mal einfach wechseln und dann ist in der Ranch Riding noch richtig viel zu holen.



Im Partnerblog 12oaks-ranch.blogspot.de mache ich mir gerade einen Scherz daraus, dass ich die Königin der schlechtesten Videos auf Youtube bin, aufgrund eines erfolgreichen React-Videos, dass ich zu der VOX-TV-Serie "Pferdeprofis an der Bande mache". Außerdem erzähle ich dort im Mai Anekdoten seit Gründung der Gruppe "Die Pferdeprofis an der Bande", die von Anfang hoch explosiv war: Es geht um Anwaltsdrohungen, Fakes, Satiren, Spaß und Meinungsfreiheit.

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