Montag, 14. August 2017

In den Kader berufen, Rheinlandmeisterin und andere Ehren


Lucky am Sonntag: Vizelandesmeister
Reining, Bronzemedaille im Trail
Mit drei Turniertrotteln sind wir am Turniersonntag um meine Tochter Larissa drum herum gesprungen und es war trotzdem ein stressiger Vormittag. Queenies Prüfungen waren supereng getaktet. Um neun Uhr ging es mit der ersten Horsemanship los und wir waren erst zehn nach acht vor Ort. Queenie musste also ratzfatz gesattelt und abgeritten werden, während Pony Lucky lautstark dagegen protestierte, im Hänger zu bleiben. Also bin ich zur Meldestelle gejoggt, um einen Paddockplatz zu bezahlen, während mein Sohn Janik Lucky durch das Hängertürchen getröstet hat. Dann haben wir im Affenzahn den Paddock aufgebaut, wo Larissa uns mittendrin einen Helfer "geklaut" hat, der ihr zweites Kopfstück tragen soll (sie reitet mit Correction Bit ab und dann beidhändig mit Snaffle in der Prüfung). Dann sind wir zum Außenplatz gejoggt, mit der Turnierpattern in der Hosentasche, damit Larissa sich Pattern  und Zeitplan nochmal ansehen kann, wobei die Frage aufkam: "Wann soll eigentlich Lucky gesattelt werden, wenn alle Viertelstunde eine Prüfung für Queenie ist?", denn beide Pferde sollten um Viertel vor zwölf den Trail gehen und Larissa sattelt selbst: Da ist sie eigen. Wir fanden dann doch mal eine halbstündige Lücke und dann spurtete Larissa um 10 nach 10 los, weil die nächsten Prüfungen waren um 20 vor 11 und um 11. Ich wurde zum Queenie festhalten abkommandiert, aber ihr war langweilig und daher versuchte sie, ob sie nicht die umstehenden Hutboxen mit ihren Zähnen apportieren könnte.


Immerhin vierte Plätze für Queenie
Daher habe ich sie einen Meter rückwärts gerichtet, was sie mit Protest durch Herumhampeln beantwortete. Endlich kam der gesattelte Lucky um die Ecke, was die Situation nur kurzfristig verbesserte. Queenie stellte mich vor die Wahl: Hutbox oder Lucky und ich entschied mich für einen Spaziergang rund ums Turniergelände - das fand Queenie doof. Noch doofer fand sie es, dass sie in der Halle in der Prüfung sein sollte, während Lucky draußen war. Wie sie durch diese Horsemanship-Prüfung gebrettert ist, darf man keinem erzählen - schon gar nicht vom miserablen Score - weia.
Immerhin ist sie in den Prüfungen davor lieb gewesen und man konnte sogar zwischendurch Ansätze des Pleasuretrabs erkennen, den sie zuhause schon mal vor lauter Faulheit zeigt. (Leider kann ich Euch keine Videos von den Turnierritten zeigen, weil wir auf die von www.videocomp.de warten, die sind viel besser und ich habe mir den Luxus gegönnt, mal nicht Larissas Ritte mit dem Handy zu filmen). Nachdem Queenie diese Horsemanship derart in den Sand gesetzt hat, haben wir überlegt, ob das sinnvoll ist, dass beide Pferde den Meisterschaftstrail gehen, denn das ist ja echt Stress für Larissa. Wir haben uns dann überlegt, dass wir die Junior Ranchriding noch mitnehmen, was erneut zu einem erhöhten Stresspegel aller Beteiligten führte, denn dafür bedarf es eines völlig anderen Outfits: Um Queenie zu drei Mann "umzuziehen", musste Einer Lucky halten: den Job bekam meine Mutter ("Aber nur ganz kurz."). Ich sollte jetzt das Ranch Riding Blanket drauf legen und Janik das normale Blanket herunternehmen, während Larissa Gewichtheben mit dem Sattel veranstaltete, um eine ausreichend große Lücke für den Blankettausch zu gewährleisten. Bei Lucky macht Larissa das übrigens alleine, aber da ist der Sattel ja auch leichter - hier ein Schnelldurchlauf-Video aus der Saison 2016 - danach geht es weiter im Text.



Nach Mittagsschläfchen: "An die Arbeit." und dann:
"Wie jetzt ? Lucky geht? Nicht ich?"
Als wir das nunmehr dritte Kopfstück wechselten, fiel uns mit Schrecken auf, dass am Ranchriding-Kopfstück noch keine Zügel dran waren, also wurden auch noch die Zügel umgeknotet. Meine Mutter, mit Lucky im Schlepptau, bekam einen distinguierten Gesichtsausdruck, als wollte sie sagen: "Ich sagte doch: Nur ganz kurz," aber nachdem sie das Pony endlich wieder los war, dauerte es dann auch nicht mehr lange, bis um elf Uhr Queenies letzte Prüfung eingeleitet wurde und das war dann wirklich ein guter Abschluss. Mit einem Score von 66,5 hat Queenie die Ranchriding wirklich toll gemacht. Somit sind Janik und ich los und haben Queenie in den verdienten Paddock-Feierabend geschickt. Damit war der Stress aber noch lange nicht beendet, denn Larissa wurde ja in den Rheinland-Kader bei der German Open berufen und sollte sich pünktlich zu Beginn der Mittagspause am Eingang der Reithalle einfinden.

Jugendkader
Letzte Prüfung vor der Mittagspause war aber der Meisterschaftstrail, in dem Larissa mal auf die Schnelle eine Bronzemedaille geholt hat (mit nur einem Punkt Abstand zur Silber- und anderthalb Punkten zur Goldmedaille), vom Pony sprang, es Janik und mir in die Hand drückte und mit dem Helm in der Hand in die Reihen der Kadermitglieder eilte, während Janik und ich gen Hänger und Paddock hechteten zwecks absatteln (zu zweit, weil man beim Reinführen in den Paddock ja nicht das zweite Pferd verlieren möchte). Auf halbem Weg fiel mir ein, dass meine Mutter die Kadervorstellung ja filmen könnte, also bin ich zurück gerannt, habe ihr mein Handy in die Hand gedrückt und bin dann wieder atemlos zum Parkplatz gesprintet, wo Janik mit Absatteln fast fertig war: Paddock auf, Pony rein und ab durch die Mitte zur Kadervorstellung. Puuh, Glück gehabt: Erst wurden die Erwachsenen vorgestellt und dann die Jugendlichen (ab Minute 2:15 geht es um Larissa):



Der Samstag: Landesmeisterin in Superhorse, Vizemeisterin
in der Westernnriding, Bronzemedaille Ranch Riding
Falls ihr keine Lust habt, das Video zu hören, weil ihr Larissas Vorjahreserfolge ja kennt, hier die Kurzversion: Zwei Jahre in Folge Siegerin der Trophywertung im Rheinland und Vizelandesmeisterin Reining. Hinzu kamen noch die Erfolge der Rheinlandmeisterschaft 2017, bei der sie ja am Sonntag die Bronzemedaille im Trail geholt hatte. Das war Larissas vierte Medaille der Meisterschaft, denn am Vortag war sie Rheinlandmeisterin in der Superhorse und Vizemeisterin in der Westernriding geworden. Außerdem gab es eine Bronzemedaille in der Ranchriding. Nach der Kadervorstellung ist sie dann aber auch noch Vizelandesmeisterin in der Reining geworden mit einem Score von 68. Die 68 war wohl das Motto der Meisterschaft, denn in der Superhorse und im Trail war es eine 68.

Leider kein Foto vom Meistertitel in der Superhorse, weil Lucky
sich mit Hufen und Füssen gegen die Schärpe gewehrt hat
In der Reining haben wir dann munter nachgerechnet, welche Platzierung es bei den Erwachsenen gewesen wäre und haben die Scores mitgezählt - da hätte es ebenfalls für eine Medaille gereicht, wenn auch "nur" Bronze, denn es ist Larissas letztes Jahr in der Jugend, da muss man schon mal vorfühlen für 2018. Lucky denkt wahrscheinlich "Gott sei Dank", denn nach seinem Befinden war der Titel "Rheinlandmeister" definitiv das erste und das letzte Mal, denn da gibt es ja Schärpen und Lucky hat
alle Beteiligten in der Siegerehrung buchstäblich gefragt, ob wir noch zu retten sind: Als man ihm die Schärpe um den Hals legen wollte, ist er wie vom wilden Affen gebissen nach hinten geschossen, hat das Schleifchenkörbchen niedergemäht und riss vor lauter Panik die Augen auf, als würde er glauben, man wolle ihn mit der Schärpe erdrosseln. Larissa ist zwar abgestiegen, aber Luckys unumstößliche Meinung war: "Bleib mir bloß weg mit dem Dingen." Draußen vor der Türe hat er sich dann aber doch noch überreden lassen, so dass wir noch an unser Schärpenfoto ohne Siegertreppchen gekommen sind.

Strategie ist aufgegangen: Statt Training Voodoo-Zauber


Pause für Lucky: Mittagsschläfchen 
Wenn ihr den letzten Beitrag im German-Open-Krimi gelesen habt, dann seid ihr ja auf dem Laufenden: Der Voodoo-Zauber des Dankbar-Seins hat geholfen, denn Larissas Glück ist ihr mit dem Dankbarkeitsritual "Aufhängen der Siegerschleifen" wieder hold. Außerdem rückt sie ihrem Ziel - auf einen Schlag mehrere Reitabzeichen zu erhalten - immer näher. Ihr erinnert Euch, dass Larissa - wenn sie das bronzene Reitabzeichen besteht - auf einen Schlag wegen ihrer Turniererfolge das Vierer, das bronzene und das silberne Reitabzeichen erhält - macht drei. Zum goldenen Reitabzeichen fehlten vor der Landesmeisterschaft auch nur 45,5 Punkte, denn dafür braucht sie 400 Leistungspunkte in den Leistungsklassen 1 und 2. Ich habe das mal durchgezählt und nach Adam Riese fehlen seit der Landesmeisterschaft "nur" noch 17 Punkte zum Goldenen.
Leider ist dieses Jahr nur noch ein C-Turnier und zwar am Wochenende in Wermelskirchen. Wenn Larissa aber erst 2018 das goldene Reitabzeichen erhalten würde, dann wäre das ja sogar irgendwie schön, weil sie dann dieses Jahr wegen den Siegen in der Trophyendwertung bei der Rheinlandgala geehrt wird und 2018 eben fürs goldene Abzeichen. Weitere Leistungspunkte wären aber schon eine coole Sache, denn das dritte Jahr in Folge Trophyendsiegerin zu werden, wäre der Hit.

Pause fürs Fußvolk: Fressgelage (mehr Fotos unterhalb der Buchtipps)
Dieses Jahr wird es allerdings in der Jahresendwertung spannend. Zur Zeit führt Larissa in den Disziplinen Reining, Ranchriding und Superhorse. Um aber zum dritten Mal Leistungsklassensiegerin zu werden, müsste sie in Wermelskirchen 15 Punkte erreiten. Im Moment steht sie auf Platz zwei. Ihr dürft also gerne Daumen drücken.


Mein Herzblut fließt dahin, wo auch mein Herz ist

Abschließend wollen wir noch die Überschrift in Bezug auf andere Ehren "voll" machen: Dieses Mal geht es um mich, denn auch ich fühle mich geehrt, weil ich gefragt wurde, ob ich kommissarisch den Posten der Pressewartin im Vorstand der EWU-Rheinland übernehmen würde. Von dem Angebot fühle ich mich sehr geehrt und danke Jürgen Vogel und Petra Retthofer für das Vertrauen. Na ja, Jürgen Vogel sagte, dass die Leute, denen man solchen Posten anbietet, oft genug wegen der zusätzlichen Arbeit abwinken. Aber ich bilde mir jetzt einfach ein, dass so ein Job trotzdem nicht jedem angeboten wird, zumal Jürgen Vogel sagte, er lese des Öfteren diesen Blog, der ihm sehr gefallen würde, weil er mit so viel Herzblut geschrieben sei. Und das geht dann ja wirklich runter wie Öl.

Bei den Westernreitern Rheinland (WRR) habe ich letztes Jahr auch den Pressewart gegeben, aber da ich dort nie
gestartet bin, habe ich es wieder abgegeben. Bin wohl durch und durch EWU - oben ein Text von mir für die Westernhorse

Genauso viel Herzblut gibt es in meinen Büchern.... Unterhalb der Buchtipps noch die üblichen Videos und Fotos vom Drumherum.




Die Videos der Landesmeisterschaft erscheinen übrigens in diesem Youtube-Kanal. Es kann aber sein, dass das erst nach der deutschen Meisterschaft ist - kommt ja immer wieder was Neues ;-)




Lucky hat übrigens in der Mittagspause Freunde gefunden - sollte eigentlich ein Foto werden, aber wenn man den falschen Knopf drückt, wird es ein Video:




Und hier die Fotos, die einfach nicht mehr in den Text passen wollten - beginnend mit dem "Haul", denn abgesehen von der Schärpe, Turnierschleifen und Medaillen, durften wir uns am Ende Blümchen mitnehmen. Das war die Deko und es galt zu verhindern, dass diese im Mülleimer landet:

Das war die Ausbeute: Die bunten Schleifen sind Luckys, die weißen von Queenie

Weitergeleitet an die Oma zur Ehrung des Aufstiegs vom Turniertrottel zum Equipment-Manager

Wie im wilden Westen: Wagenburg


Luckys neue Freunde im Hintergrund


Luckys Nickerchen  - wollte sich wohl vor der Reining noch mal ausruhen




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